Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu kommenden vereinseigenen Veranstaltungen oder Angeboten unserer Partner*innen, Freunde*inne und Förderer*innen.
Vergangene Veranstaltungen
Herbstexkursion nach Nordthüringen
Diesmal hatten wir am 21.10.2023 Nordthüringen bzw. den Südharz im Blick. Den Beginn unserer Exkursion markierte ein Besuch im Schloss Heringen/ Helme, wo uns Dr. Klaus Moser dankenswerterweise nicht nur mit einer spannenden Einführung in die Orts- und Schlossgeschichte, sondern nach langer Anfahrt auch mit stärkendem Kaffee willkommen hieß. Im Anschluss konnten wir im dortigen Museum die Archäologie der Goldenen Aue und damit „Das älteste Dorf Thüringens“ besichtigen, exzellent geführt durch Markus Wehmer, der vor ein paar Jahren die Objekte selbst ergraben und die Ausstellung konzipiert hatte (weitere Informationen: www.stadt-heringen.de).
Nach einer Stärkung am Mittagstisch in Nordhausen ging es dort ins Museum für Stadtgeschichte Flohburg, wo die Sonderausstellung „Reichsstadt und Medizin (1223-1802)“ im Focus stand, in der dem Besucher Informationen zu Seuchen, Hebammen, dem Anatomiehaus, Apotheken und Ärzten sowie Hospitälern präsentiert wurden. Zu den Exkursionsteilnehmern hatte sich auch Herr Jörg-Michael Junker gesellt, der weitere Einblicke in die Nordhausen-Geschichte ermöglichte und besonders auf die im Museum gezeigte Bibliothek aus dem ehemaligen Kloster Himmelgarten hinwies. (weitere Informationen: www.nordhausen.de/museen)
Als letzte Station des Tages steuerten wir Wolkramshausen an, um das Schloss Hue de Grais aus dem 17. Jahrhundert zu besichtigen. Dieses Haus zählt seit 1990 zu den „Kulturdenkmalen von besonderer Bedeutung“. Hierzu vermittelte uns Frau Marion Neuhaus, von der wir zuvor bereits an der Kaffeetafel wunderbar selbstgebackenen Kuchen entgegennehmen konnten, wichtige Informationen zur Baugeschichte sowie zu den zahlreichen kunsthistorisch wertvollen Wandbespannungen, die u.a. klassische Landschaften, Seestücke und Szenen nach Watteau zeigen. (Weitere Informationen: www.huedegrais.de)
Bericht: Gudrun Braune; Foto: Wolfgang Möller
Tag des offenen Denkmals am 10.09.2023
Wie überall in Deutschland werden auch in Thüringen viele Denkmale für die Besucher geöffnet. Viele private Denkmale laden nur an diesem Tag zum Besuch ein. Nutzen Sie diesen Tag für einen Ausflug in Thüringen und erleben Sie, wie vielfältig denkmalgeschützte Objekte sein können. Der 30. Tag des öffenen Denkmals steht unter dem Motto „Talent Monument“ und möchte außergewöhnliche und oft unbeachtete Denkmale präsentieren: https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/
Erstmals geöffnet ist zum Beispiel das Wohn-und Geschäftshaus Waidstr. 1 in Bad Sulza, welches von einer Interessengemeinschaft zu einem kulturellen Treffpunkt umgebaut wird.
Musikzug auf der Pfefferminzbahn am 09.09.2023
zum Fest der Vereine nach Auerstedt
Genießen Sie eine Fahrt durch den Norden Thüringens auf der Strecke der Pfefferminzbahn. Die Strecke ist derzeit außer Betrieb gesetzt und deswegen nur zu besonderen Anlässen befahrbar. Mit musikalischer Begleitung zwischen Sömmerda, Auerstedt und Naumburg oder auf einem individuellen Ausflug in die Orte der Region. Weitere Informationen finden Sie hier oder auf http://www.Pfefferminzbahn-Verein.de
Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl im Museum Kloster Veßra
Am 06.05.23 trafen sich um 10:20 Uhr Mitglieder und Gäste der „Thüringischen Vereinigung für Volkskunde e.V.“ im ehemaligen Prämonstratenserkloster Veßra. Dieses liegt im Südwesten von Thüringen, im Vorland des Thüringer Waldes.
Dr. Peter Fauser und Pauline Lörzer begrüßten die Teilnehmer und übergaben das Wort an Claudia Maria Maruschke, welche ihren Vortrag „Die Apotheke – eine historische Kräuterwiese und Fragen an den Naturschutz im Anthropozän“ vorstellte. Dabei wurde eine Wiese, welche sich unterhalb der Hörselberge befindet, unter verschiedenen Gesichtspunkten bewertet.
Im weiteren Verlauf stellte Dr. Gudrun Braune den Band „Pandemien in Vergangenheit und Gegenwart. Kulturgeschichtliche Betrachtungen“ vor. Dieser befasst sich mit historischen und aktuellen Dimensionen von Krankheiten und Seuchen, dem Erzählen und Erleben von Pest und Cholera bis hin zu Corona. Frau Dr. Braune sprach einen Dank an alle Autoren aus.
Bei der Jahreshauptversammlung wurden unter anderem der Tätigkeitsbericht, Finanzbericht und Kassenprüfbericht sowie Ideen für die nächste Exkursion vorgestellt. Ebenso wurde die Vorstandswahl durchgeführt. Die Chance wurde genutzt, um außerdem Dr. Gudrun Braune und Dr. Peter Fauser mit einem Präsentkorb für ihre langjährige Unterstützung des Vereins und des Vorstandes zu danken.
Nach der Mittagspause führte Frau Dr. Meike Leyde sehr informativ durch die Klosteranlage, welche sich in drei Bereiche: Kloster, Fachwerkensemble und Landtechnik gliedert. Das jetzige „Hennebergische Museum“ wurde zunächst als Prämonstratenser-Chorherrenstift gegründet. Neben landwirtschaftlicher Nutzung wurde es ab 1975 in ein Freilichtmuseum umgewandelt.
Die Führung begann am Café im Klostergarten. Von dort aus blickt man auf die ehemalige Klosterkirche und die Grabkapelle der Henneberger. Anschließend wurde die Landtechnikausstellung, welche sich in der Hofteichscheune befindet, besichtigt. Dort kann man verschiedene Arbeitsgeräte wie Mähdrescher und Traktoren betrachten, die den technischen Wandel in der Landwirtschaft widerspiegeln. Zu verschiedenen Museumsfesten werden einige dieser Geräte vorgeführt.
Nach dem Verlassen der Scheune erfolgte ein Zwischenstopp mit Blick auf die ehemalige Porzellanfabrik von Kloster Veßra. Frau Dr. Leyde informierte über ihre Tätigkeit als Sammlungsmitarbeiterin im Hinblick auf die Sammlungsqualifizierung in Vorbereitung auf den Umzug in das geplante neue Sammlungszentrum in der ehemaligen Porzellanfabrik. Der Rundgang führte weiter zum Refektorium, zur Ruine der Klosterkirche und zur Henneberger Grabkapelle mit anliegendem Freilichtensemble. Gegenüber der Ruine befindet sich unter anderem das Neubauernhaus, welches als Typenbau nach den Entwürfen des Planungsverbandes der Weimarer Hochschule für Baukunst und Bildende Kunst (ab 1954 Hochschule für Architektur und Bauwesen) errichtet worden war. Im Inneren des Hauses kann man familiäre Lebenswelten der 1950-er Jahre nachvollziehen. Nach Hinweisen zu Ausstellungen und Veranstaltungen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Museumsanlage eigenständig zu besichtigen. Eine multimediale Präsentation der historischen Klosteranlage, liebevoll angelegte Außenanlagen, informative Sonderausstellungen und aufwändige Einrichtungen machen eine intensivere Besichtigung lohnenswert.
Nach regem Austausch zu vielfältigen Themen und Fragestellungen der Volkskunde verabschiedeten sich die Teilnehmer und begaben sich 14.45 Uhr auf den Heimweg.
Bericht: Katharina Jung; Fotos: Pauline Lörzer